Meeresmüll ist eine der weltweit größten umweltpolitischen Herausforderungen
Jedes Jahr gelangen etwa 13 Mio. Tonnen Plastikmüll in die Meere. Dieser Meeresmüll gefährdet nicht nur die Meeresbewohner, sondern gelangt auch in die Nahrungskette und beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit der marinen Ökosysteme als Ganzes. Schätzungen gehen davon aus, dass sich der jährliche Plastikeintrag in die Meere bis 2040 mehr als verdoppeln wird. Mit dem Programm Marine Debris Framework – Regional hubs around the globe will das BMUV diesem Problem entgegenwirken.
Gefördert werden sollen Maßnahmen, die Abfall von vornherein vermeiden und möglichst zu Beginn der Wertschöpfungskette (z.B. Produktdesign) ansetzen. Hinzu kommt der kurzfristige Aufbau funktionierender Abfall- und Kreislaufmanagementsysteme für Abfälle, die sich nicht vermeiden lassen.
Zentrale Aspekte der Förderung sind Multiplizierbarkeit, Anschlussfähigkeit und der Fortbestand der gewählten Ansätze. Das Förderprogramm unterstützt Projekte zu Politikberatung, Kapazitätsaufbau, Technologiekooperation und Investitionen sowie zur Implementierung des jeweiligen institutionellen Rahmens. Neben Anrainerstaaten belasteter Flüsse liegt der Fokus auf küstennahen Regionen und Inselstaaten.
Fünf Schwerpunkte in der neuen Förderrunde
Im Rahmen des 3. Förderaufrufs ist das Ministerium insbesondere an Projekten mit folgenden Schwerpunkten interessiert:
- Nachhaltige Materialalternativen, innovatives Produktdesign und Digitalisierung im Lebenszyklus
- Aufbau und Weiterentwicklung von Reuse-Systemen
- Bewusstseins- und Verhaltenswandel zur Meeresmüllvermeidung
- Circular Economy und (dezentrales) Abfallmanagement in ländlichen Regionen und Small Island Developing States
- Vermeidung von Mikroplastikeintrag in die Meere über verschiedene Vektoren, inklusive Wasser- und Abwassermanagement
Reine Entnahmemaßnahmen (Beach Clean-ups, Fishing for Litter usw.) oder die thermische Nutzung von Plastikabfällen werden nicht gefördert. Die Maßnahmen müssen in ODA-fähigen Ländern durchgeführt werden.
Wer ist antragsberechtigt?
Antragsberechtigt sind u.a. NGO, Wirtschaftsunternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Diese müssen Kooperationen mit Durchführungsorganisationen in ODA-Ländern bilden und eine gemeinsame Expertise zum Beispiel in den folgenden Bereichen nachweisen: Projektumsetzung in einkommensschwachen Ländern, Produktentwicklung, Lieferkettenmanagement, Abfall- und Kreislaufwirtschaft und Circular Economy, gesellschaftliche Transformation und Verhaltenswandel, Wasser- und Ressourcenmanagement oder anderweitigen projektrelevanten Feldern.
Wie läuft die Antragstellung ab?
Das Antragsverfahren ist zweistufig und startet mit einer Projektskizze, die bis spätestens 07.01.23 eingereicht werden muss. Wird diese Skizze positiv evaluiert, muss anschließend noch ein förmlicher Förderantrag eingereicht werden.
Hier geht es zur offiziellen Pressemitteilung des BMUV.
Interessiert? Wir unterstützen Sie!
Interessieren Sie sich für den neuen Förderaufruf im Marine:DeFRAG-Programm, weil Sie sich gegen Meeresmüll engagieren wollen? Dann sprechen Sie uns an. Wir erarbeiten einen aussichtsreichen Förderantrag für Ihr Projekt.