Reallabore der Energiewende

Die Energiewende hin zur Klimaneutralität erfordert den tiefgreifenden Umbau des deutschen Energiesystems. Deshalb fördert das BMWK über das Energieforschungsprogramm Reallabore der Energiewende, damit innovative Energietechnologien in der praktischen Anwendung unter realen Bedingungen und im industriellen Maßstab getestet werden können. Jetzt hat das BMWK das Förderkonzept überarbeitet und die Reallabore damit zum festen Bestanteil der Energieforschungsförderung gemacht. Welche Vorteile das hat, lesen Sie hier.

reallabore der energiewende

Reallabore der Energiewende sind Experimentierräume für Klimaneutralität

Die Reallabore der Energiewende sind zeitlich und geografisch begrenzte Experimentierräume, in denen technische und nicht-technische Innovationen mit Energiebezug in einem realen Umfeld getestet, in ihren Wechselwirkungen betrachtet, weiterentwickelt und demonstriert werden können.

Sie starten in der Regel bei einem Technology Readiness Level  TRL 6–7 und erreichen bei Vorhabensende TRL 8–9. Auf diese Weise sollen die Reallabore Transformationspfade aufzeigen, denen auch anderenorts gefolgt werden kann.

Neben technischen Aspekten können auch sozio-ökonomische Fragestellungen, rechtliche und gesellschaftliche Aspekte sowie Fragestellungen zu künftigen Marktmodellen, Umsetzungshemmnissen, Geschäftsmodellen und Regulierungsregimen in der Praxis untersucht werden.

Außerdem verfolgt das BMWK mit den Reallaboren auch ein industriepolitisches Ziel: Hersteller innovativer Technologien sollen in die Lage versetzt werden, diese in einem größeren Umfang herzustellen und zu erproben. Dadurch sollen auch Kosteneffekte durch Skalierung generiert und Fortschritte in der Fertigung erzielt werden.

Reallabor-Förderung für starke Projektkonsortien

Die Reallabor-Förderung richtet sich an Projektkonsortien unter Führung eines industriellen Partners oder eines Anwenders. Das BMWK spricht dabei gezielt die Energiewirtschaft (Elektrizität, Gas, Wärme, Kraftstoffe), die energieintensive Industrie und die Wohnungswirtschaft an. Die Konsortien können durch wissenschaftliche Expertise aus Forschungseinrichtungen ergänzt werden.

Bei der Wahl des räumlichen Bezugs macht das BMWK den Konsortien keine einschränkenden Vorgaben. Reallabore können ein Quartier, ein Kommune, eine Region, ein Bundesland umfassen.

Vorteile des neuen Förderkonzeptes für die Reallabore der Energiewende

Mit dem neuen Förderkonzept hat das BMWK die Reallabore von befristeten Ideenwettbewerben mit vorgegebenen Themen gelöst. Dadurch kann die Reallabor-Förderung jetzt jederzeit beantragt werden. Außerdem können sich die Reallabore jetzt inhaltlich allen Themenbereichen des Energieforschungsprogramms widmen:

  • Energiewende in den Verbrauchssektoren
  • Energieerzeugung
  • Systemintegration
  • Systemübergreifende Forschungsthemen

Hohe Förderung für die Reallabore möglich

Das neue Förderkonzept sieht eine Förderung von bis zu 15 Mio. EUR pro Partner beziehungsweise 25 Mio. EUR Gesamtfördervolumen pro Reallaborprojekt vor.

Welche Reallabore werden schon vom BMWK gefördert?

Das BMWK hatte im Februar 2019 erstmals einen Ideenwettbewerb für die Reallabore der Energiewende ausgeschrieben. Am 18.07.19 hat Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier die 20 Gewinner-Konsortien bekannt gegeben. Bislang konnten die folgenden acht Reallabore der Energiewende ihre Arbeit aufnehmen.

  • DELTA – Darmstädter Energie-Labor für Technologien in der Anwendung
  • GWP – Großwärmepumpen in Fernwärmenetzen
  • IW3 – Integrierte WärmeWende Wilhelmsburg
  • SmartQuart – Smarte Energiequartiere
  • TransUrbanNRW
  • H2-Wyhlen
  • NRL – Norddeutsches Reallabor
  • WESTKÜSTE100

Weitere Informationen zu diesen ersten Reallaboren finden Sie hier (externer Link).

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